Die Heldin des Kinderfilms ‚Der blaue Tiger’ heißt Johanna. SIe ist ein Mädchen, das sich mit Veränderungen in einer tschechischen Großstadt auseinandersetzen muss. Dass ausgerechnet der alte botanische Garten, in dem Johanna mit ihrer Mutter lebt, einem modernen Gebäudekomplex weichen soll, bedroht die Welt des Kindes.
Charmante Zimmer und große Glasbauten
So ist die Geschichte von Johanna, ihrem kleinen Freund Mathias und dem blauen Tiger auch die Geschichte einer Zeitenwende, welche sich im städtischen Raum abzeichnet. Der Regisseur Petr Oukropec und sein Kameramann Klaus Fuxjager bauten deshalb die Präsentation von Räumen, die für den Film unabdingbar als Filmraum zum Thema gemacht werden muss, im Kontrast auf. Johanna lebt in schönen, etwas abgenutzt wirkenden alten Räumen, die ihr Zimmer oder das Glashaus des botanischen Gartens sind. Und so kontrastieren die entstehenden kalten Glas- und Stahlbauten, die den Blick zum Himmel verdecken, zu den Räumen dieser Kinderwelt und verängstigen.
Warmes Licht gegen kaltes Licht
Die Beleuchtung spielt bei der Ausarbeitung dieser Räume eine wichtige Rolle. Sequenzen, die Johanna zuhause zeigen, sind in warmes Licht getaucht. Die entstehenden Neubauten hingegen werden in kaltem Licht gezeigt, das drohend in diesem Film eingesetzt wird. Hinzukommt, dass ‚Der blaue Tiger’ nicht in landschaftlich weiten Räumen gedreht wurde. Die Zimmer, das Glashaus und enge Straßenzüge dominieren die Kinderwelt.