Der Blaue Tiger ist ein Kinderfilm aus dem Jahr 2013. Vorlage ist ein gleichnamiges Kinderbuch von Theresa Hervathova, Regie führte Petr Oukropec. Es handelt sich dabei um eine tschechische, deutsche und slowenische Produktion.
Handlung
Die neunjährige Johanna lebt gemeinsam mit ihrer Mutter in einem botanischen Garten mitten in der tschechischen Großstadt. Auch ihr bester Freund Mathias wohnt hier, denn seinem Großvater gehörte einst der wundervolle und geheimnisvolle Blumengarten. Doch jetzt, da das Grundstück in den Besitz der Stadt übergegangen ist, verwahrlost die einst prächtige Oase immer mehr. Und es kommt noch schlimmer: Der neue ambitionierte Bürgermeister der Stadt schockiert die beiden Freunde mit seinen Plänen. Wo jetzt noch der botanische Garten steht, soll ein gewaltiges Businessviertel entstehen, um die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Mathias und Johanna sind nicht gewillt, ihr persönliches Paradies so einfach aufzugeben.
Johanna ist wütend und traurig angesichts der Machtlosigkeit von Kindern in der Gesellschaft. Während sie darüber so nachdenkt, zeichnet sie mit blauem Filzstift einen Tiger und erschreckt, als sich dieser bewegt. Bald kursieren Gerüchte in der Stadt, über Sichtungen eines blauen Tigers. Ihr Schutzpatron ist lebendig geworden!
Kernthema des Filmes
Der Filmbehandelt die inneren Konflikte von Kindern und ihre Stellung in der Welt. Gleichzeitig schafft er Bewusstsein für die Bedeutung von Tieren und einer intakten Natur, gerade für folgende Generationen. Es geht darum, welchen Raum wir Kindern, ihren Sehnsüchten und Bedürfnissen nach Freiheit und Wildheit lassen in Städten, die zusehends durchgeplant und auf Wirtschaftsabläufe fokussiert sind.
Fantasie als Waffe der Kinder
Ein wesentlicher Aspekt des Filmes ist auch die kindliche Fantasie, die Johanna schlussendlich als Werkzeug und Waffe einzusetzen weiß. Die Erwachsenen denken hingegen zumeist in festgesetzten Bahnen und stehen sich mit ihrem Pragmatismus selbst im Weg. Johanna drückt hingegen ihre Wünsche über ihre Fantasie aus und hat mit ihr auch die Macht, die Zukunft nach ihren Vorstellungen zu gestalten.